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Evangelisch-reformierte Kirche

Die evangelisch-reformierte Kirche in Heubach wurde vermutlich im 12. Jahrhundert als romanische Chorturm-Kirche erbaut und war ursprünglich dem Heiligen Bartholomäus geweiht.Mit der Einführung der Reformation im Umstädter Raum - Mitte des 16. Jahrhunderts - wird sie zur evangelischen Pfarrkirche. Nach dem Augsburger Religionsfrieden (1555) wurde die Kirche sowohl von den Katholiken als auch von den Reformierten genutzt. Diese Simultannutzung endet erst 1891.

Durch die Auswirkungen des dreißigjährigen Krieges (1618-48) und auch durch Auseinandersetzungen über die Baulastpflichten gerät die Kirche allerdings zusehends in Verfall. 1750 muss sie wegen Baufälligkeit geschlossen werden. In den Jahren 1754 bis 1759 wird das Gebäude, von dem nur der Turmstumpf erhalten blieb, wieder aufgebaut.

Das 1843 veränderte Obergeschoss des Turmes wird 1913 wieder der romanischen Form angeglichen.

In ihrer jetzigen Form handelt es sich um eine nach Westen ausgerichtete Saalkirche mit 3/8 Chorabschluss. Der um eine Stufe erhöhte und früher durch einen gotisierenden Triumphbogen vom Schiff abgetrennte Chorraum war für katholische Gottesdienste vorgesehen.

An der Nord- und Ostseite defindet sich eine umlaufende Holzempore mit geschlossenen Brüstungen und verkröpften Feldern. Auf einer Steinkonsole an der Ostwand (Emporenaufgang) findet sich die Jahreszahl 1755 - das Jahr der Wiedereinweihung. An der Längsseite sind je drei Rundbogenfenster. Ursprünglich befand sich der Eingang in der Mitte der Nordseite des Kirchenschiffes, wurde aber im Zuge der gründlichen Renovierung 1968/69 auf die Südseite des Turmes verlegt. Ebenso wurden bei dieser Gelegenheit die Buntglasfenster des Chorraumes durch Klarglasfenster ersetzt.

Der Turm selbst steht an der Ostseite des Kirchenschiffes auf einem quadratischen Grundriss und ist völlig ungegliedert. Die unteren Geschosse stammen noch aus dem 12. Jahrhundert. Auffällig sind die kleinen Rundbogenfenster und andere Öffnungen in Erdgeschosshöhe. Die Fensteröffnung ist aus einer Sandsteinplatte ausgesägt. In der romanischen Kirche befand sich an dieser Stelle der Chorraum.

Im zweiten Geschoss findet man gekuppelte Rundbogenfenster. Die Mittelsäule besteht aus hoher attischer Basis und geradem, nur wenig eingezogenem Schaft. Darüber ist ein Schildkapitell mit Kugeln an der Einziehung.

Das nächsthöhere Geschoss aus dem 18. Jahrhundert hat rundbogige Schallöffnungen. Die Turmbekrönung bildet eine etwas gedrückte Haube.

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